Die Zeit der Kirschernte ist leider viel zu kurz. Deutlich länger halten Kirschen, wenn du sie mit einer Zeichnung auf dem Papier festhältst. Die größte Herausforderung sind dabei die Reflektionen und Schattierungen.

In dieser Anleitung zeige ich dir ganz genau, wie du Kirschen zeichnen kannst, die zum Anbeißen aussehen (zum Naschen solltest du aber dann doch lieber die Echten nehmen).

Einfache Grundformen

Wir starten, wie so oft, mit einfachen Grundformen. Vor allem die zwei Kreise helfen dabei, ein Gefühl für die Form der Kirschen zu entwickeln.

Grundformen zeichnen
  • Platziere als erstes die zwei Kreise. Durch die Überlappung liegen die Kirschen nachher leicht hintereinander.
  • Mit zwei gleichmäßigen Kurven verbindest du die zwei Kirschen. Aus den Enden formst du den gemeinsamen Stiel.
  • Ziehe noch eine dritte Kurve und nutze sie, um ein kleines Blatt zu zeichnen. Das zackige Muster ergänzen wir später.

Details und Reflektionen

Im nächsten Schritt verfeinern wir die Zeichnung mit einigen Details.

  • Verbreitere die Linien der Stiele, damit du bei der gleiche folgenden Schattierung Rücksicht darauf nehmen kannst, vor allem in dem Bereich, wo der Stiel in die Kirsche geht. Zwei Halbkreise schließen den Bereich zusätzlich ab.
  • Forme den Kreis am oberen Ende neu, indem du eine Art kleine Delle zeichnest. So entsteht die typische Kirschenform.
  • Ergänze die markanten Details am Kirschblatt: Erst die feinen Blattadern (wie üblich beim Blätter zeichnen) und anschließend die zackige Kontur.
  • Am Ende platzierst du noch einige Reflektionen auf der glatten Kirschhaut. Achte darauf, dass beide Kirschen die gleiche Umgebung spiegeln und denk auch daran, den Bereich für die leichte Lichtreflektion vom Untergrund zu markieren.
Details und Reflektionen

Plastizität durch Schattierungen

Die Kirschzeichnung sieht schon nicht schlecht aus. Richtig dreidimensional werden die Früchte allerdings erst durch den Einsatz von Schattierungen. Hierbei gilt: Weiche Schatten kosten viel Zeit! Eile beim Schattieren führt oft zu unsauberen Übergängen.

Ich persönlich bin eigentlich ein großer Freund von gröberen Schraffuren mit viel Struktur. In diesem Fall habe ich mich jedoch für einen homogeneren Verlauf entschieden.

Schattierung
  • Bringe die Schattierungen in mehreren Durchgängen auf. Halte deinen Bleistift ruhig sehr seitlich und arbeite vorsichtig von hell zu dunkel.
  • Um die Übersicht zu behalten, arbeite ich dabei gerne in einzelnen Ebenen und werde mit jedem weiteren Pigmentauftrag etwas dunkler.
  • Spare dabei die Lichtreflexe aus. Auch radieren ist hier natürlich erlaubt und sehr nützlich.

Je mehr Tonwerte du aufbringst, desto intensiver wird der 3D Effekt. Schau dazu auch mal aus der Entfernung auf deine Zeichnung.

Bei der Platzierung sowie der Art und Weise der Lichtreflexe kann dir auch ein Referenzfoto helfen. Entweder du schaust dazu im Internet oder fotografierst selbst ein paar Kirschen (dazu reicht ein einfaches Foto mit dem Smartphone). Sich an einem Foto zu orientieren ist oftmals einfacher, als eine reale Betrachtung. Auch wenn Kirschen selten von selbst weglaufen … 🙂

Noch mehr Schatten

Neben der Selbstbeschattung brauchen unsere Kirschen noch einen eigenen Schattenwurf auf den Untergrund. Dies führt dazu, dass sie nicht mehr in der Luft schweben. Außerdem erkennt der Betrachter noch deutlicher, dass es sich um einen rundlichen Körper handelt.

Auch das Blatt und die Stiele habe ich in diesem letzten Schritt etwas Schattiert. Fertig sind unsere selbst gezeichneten Kirschen!

Schattenwurf

Abschließend frage ich dich: Ist mit dir eigentlich gut Kirschen zeichnen? 🙂

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