Gerade bei Aquarell bzw. Watercolor sind Grundübungen sehr wichtig. Die größte Herausforderung dabei ist, die passende Mischung aus Farbpigmenten und Wasser zu erzeugen – und diese gleichmäßig aufzutragen.

In diesem Artikel zeige ich dir die besten Anfänger Übungen, um ein Gefühl für das richtige Verhältnis aus Farben und Wasser zu bekommen.

Mir haben diese Übungen immer sehr geholfen – vor allem wenn es um gleichmäßige Farbverläufe oder leichte Lasuren geht.

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Farbflächen und Helligkeiten

Eine große Besonderheit bei der Aquarell Malerei ist, dass es (beim klassischen Vorgehen) kein Weiß gibt.

Die Helligkeit deiner Farben kontrollierst du fast ausschließlich über die Menge an Wasser, die du beimischst.

Was einfach klingt, ist eine große Herausforderung, vor allem wenn man andere Maltechniken gewohnt ist.

Daher geht es bei der ersten Übung um die Abstufung von Helligkeiten und Intensitäten. Wir wollen Farbflächen eines Farbtons malen, die Schritt für Schritt heller werden.

Aquarell Übung mit Farbflächen

Dazu gehst du wie folgt vor:

  1. Mische in deinem Farbkasten viel Wasser mit ganz wenig Farbpigmenten eines Farbtons deiner Wahl.
  2. Mit diesem Gemisch malst du eine Farbfläche auf dein Papier.
  3. Jetzt ergänzt du etwas mehr Farbe in deine Mischung (und bei Bedarf auch mehr Wasser) und malst die nächste Farbfläche.

Versuche, mit jeder Farbfläche mehr Farbe aufzutragen, sodass die einzelnen Flächen mit jedem Mal dunkler werden.

Dunkler werdendes Farbgemisch

Wiederhole diese Übung mit unterschiedlichen Farbtönen. Dabei wirst du merken, dass einige Farbpigmente besonders kräftig wirken und für helle Farbtöne stark verdünnt werden müssen.

Einfarbige Verläufe

Weiter geht es mit deinen ersten Verläufen. Verläufe sind ein typisches Stilmittel beim Aquarelle malen und tauchen im Malprozess immer wieder auf. Zum Beispiel am Horizont, in Form von Wasser, auf Blättern oder Hauswänden.

Wir nutzen erneut nur einen Farbton, wollen diesen aber nun ins weiße Verlaufen lassen. Bei dieser Übung gibt es zwei klassische Möglichkeiten, den Verlauf zu erzeugen.

Verläufe mit Transparenz

Möglichkeit 1:

  1. Mische deinen Farbton intensiv an und male den Anfang des Balkens.
  2. Wasche den Pinsel komplett aus und gib nur Wasser auf die rechte Seite des Balkens.
  3. Fülle den mittleren Teil mit Wasser und beginne damit, die beiden Enden zu verbinden. Ziehe dabei die Farbe in das Wasser, sodass es fast automatisch verläuft.

Möglichkeit 2:

  1. Mische deinen Farbton ganz blass und mit viel Wasser an.
  2. Gib diese Mischung auf das Papier und fang erneut an, einen Balken zu malen.
  3. Nun gibst du etwas mehr Farbpigmente in deine Farbmischung und erweiterst damit deinen Verlauf auf dem Papier.
  4. Wiederhole dies 3-4 mal, sodass dein Balken immer dunkler wird.

Folgendes Foto zeige beide Möglichkeiten übereinander (oben Möglichkeit 1):

Zwei Möglichkeiten von blauen Verläufen

Wichtig: Versuch nicht, im hellen Bereich nachträglich Korrekturen vorzunehmen. Das klappt nie und endet meist in ungewollten Farbflecken.

Mehrfarbige Verläufe

Der nächste logische Schritt sind Verläufe mit mehreren Farben. Für den Anfang reichen zwei Farbtöne zwischen denen wir nun einen gleichmäßigen Verlauf erzeugen wollen.

Die Farbtöne sollten dabei nicht komplementär sein, da sonst eine unschöne Farbmischung in deinem Verlauf entsteht. Am besten klappt es mit Farben, die im Farbkreis nah beieinander liegen. Zum Beispiel grün und gelb, blau und violett oder rot und orange.

Mehrfarbige Verläufe

Die zwei Techniken aus der letzten Übung kannst du hier ebenfalls anwenden.

Möglichkeit 1:

  1. Gib die Farben zweier Farbtöne mit hoher Intensität links und rechts an den zu malenden Balken. Verwende dabei ruhig viel Wasser, damit die Farbe nicht zu schnell trocknet.
  2. Reinige deinen Pinsel und gib sauberes Wasser zwischen die beiden Farbenden.
  3. Verbinde die Farben mit großzügigen Pinselstrichen, sodass alles ineinander Verläuft.

Möglichkeit 2:

  1. Gib die erste Farbe auf das Papier, verwende auch hier ausreichend Wasser.
  2. Nun ergänzt du dein Farbgemisch im Kasten um die zweite Farbe und erweiterst deinen Verlauf wieder um einige Zentimeter.
  3. Dieses Vorgehen wiederholst du, sodass dein Farbgemisch immer größere Anteile der Zielfarbe besitzt. Dementsprechend malst du deinen Verlauf weiter, bis fast nur noch die Zielfarbe dominiert.
Verlauf Schritt für Schritt

Gib deinen Verläufen Zeit sich zu verbinden und zu trocknen. Die Optik verändert sich dabei meistens noch. Am Ende wird der Übergang oftmals noch schöner und die Farben wieder etwas heller.

Die Verläufe trocknen

Fehler, Farbkleckse und Blumenkohlflecken sind kein Problem! Sie gehören bei der Aquarell Malerei einfach dazu und sind Teil der unvergleichlichen Watercolor Optik. Außerdem geht es hier ausschließlich um das Üben!

Nutze diese Anfänger Übungen um dich mit deinen Farben und den Farbgemischen vertraut zu machen. Kombiniere die Übungen auch gern und teste verschiedene Pinsel und Papiere. Es ist spannend zu sehen, wie unterschiedlich sich das Material verhalten kann!

Nach den Grundübungen kannst du dich zum Beispiel einfachen Aquarell Blumen widmen, bei denen dir die Verlaufstechniken sofort helfen.

2 Gedanken zu „Aquarell Anfänger Übungen“

  1. Hallo Timo, vielen Dank für diese Übungen, die du uns zur Verfügung stellst. Ich merke immer wieder (z.B. bei deinen tollen Kursen „Schnelle Aquarelle“, die mir sehr gefallen), dass ich anfangs zu viel Pigment nehme und die Feuchte / Nässe der bemalten Fläche nicht richtig einschätze. Nun werde ich mich diesen Übungen widmen und bin gespannt, wie es mir beim nächsten Kurs gehen wird!

    Noch eine Frage, Timo, wie lange kann man auf die gebuchten Kurse zurückgreifen?

    Herzliche Güße, Karin

    Antworten

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