Steine bemalen macht unfassbar viel Spaß und ist die perfekte Kombination aus Natur und Kreativität. Egal ob groß oder klein – lass dich von der Steinmalerei infizieren und erfahre, wie es am Besten klappt.
In diesem Artikel habe ich wichtige Materialtipps, spannende Motive zum Nachmachen und clevere Tricks für dich zusammengefasst – für frustfreies Steine bemalen. 🙂
Inhaltsverzeichnis
Die richtigen Steine finden
Bevor wir uns ans Steine bemalen machen brauchen wir natürlich vor allem eines: Steine! Wer hätte das gedacht?
Hierbei gilt vor allem folgendes: Je glatter und ebener die Oberfläche, desto einfacher lässt der Stein sich später anmalen.
Damit sind vor allem Steine aus Ufer- und Küstennähe ideal, da sie vom Wasser meist besonders glatt geschliffen sind. Aber auch in Wäldern findest du sicher den ein oder anderen glatten, runden Stein.
Das Steine suchen gehört für mich zum Steine bemalen irgendwie dazu. Es rundet das Erlebnis ab und ist ein super Spaß für die ganze Familie. Einen selbst gefundenen Stein zu verzieren macht doch gleich doppelt Freude, oder?
Nichtsdestotrotz lassen sich passende Steine auch erwerben. Das ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn du mit einer größeren Gruppe Steine bemalen möchtest oder einfache keine Möglichkeit besteht, selbst welche zu suchen.
In Baumärkten und Gartenzentren gibt es in der Regel viele Größen und Formen zu kaufen – aber auch online sind passende Steine bestellbar.
Steine vorbereiten
Die richtige Vorbereitung sorgt für bessere Ergebnisse und vermeidet Frust beim Malen! Statt einfach loszumalen macht es extrem Sinn, die Steine vorher zu waschen. Am besten sogar mit etwas Spülmittel.
Ich habe mir das nach meinen ersten Versuchen angewöhnt und wurde positiv überrascht!
- Sand und Schmutzreste können beim Malen äußerst störend sein und feine Linien unmöglich machen.
- Deine Farbe haftet auf einem sauberen Untergrund deutlich besser und länger (das gilt auch für Staub und Fettrückstände)
- Du machst deine wertvollen Stifte auf einer sauberen Oberfläche nicht so schnell kaputt.
Diese Vorbereitung lege ich dir wirklich ans Herz, auch wenn es manchmal nervig ist. Solltest du spontan und direkt am Strand Steine bemalen wollen, dann reibe die Steine wenigsten gründlich mit einem Tuch ab.
Grundieren oder nicht?
Diese Teil ist nur interessant für dich, wenn du deine Steine vorab komplett einfärben möchtest. Dann hast du die Möglichkeit deine Steine vor dem Bemalen zu grundieren.
Dazu nimmst du am besten einen Acryl Lack. Auf einem Stück Zeitung oder Pappe sprühst du die gesäuberten Steine mit mehreren dünnen Schichten ein. Vermeide es, zu viel Farbe auf einmal aufzusprühen – sonst gibt es unschöne Läufer im Lack.
Trage lieber mehrere dünne statt einer dicken Schicht Lack auf (die dann verläuft und langsamer trocknet).
Der Vorteile einer Grundierung sind die deutlich glattere Oberfläche und die zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten.
Leider geht durch eine farbige Grundierung auch der schöne, natürliche Look der Steine verloren. Gerade die unterschiedlichen Farben und Texturen in den Steinen machen sie so besonders – überleg dir also gut, ob du diese Einzigartigkeit nicht lieber bewahren möchtest. Das hängt am Ende natürlich enorm von deinem Motiv ab.
Vorzeichnung und Hilfslinien
Ein letztes Wort zur Vorbereitung musst du noch ertragen. Möchtest du besonders komplexe Motive auf deine Steine malen lohnen sich Skizzen, Vorzeichnungen und Hilfslinien.
- Auf einem Blatt Papier kannst du deine Motive vorher ausprobieren und bekommst bereits ein gutes Gefühl für die Größe deines Werks.
- Mit Hilfe eines Bleistifts lässt sich direkt auf dem Stein eine dezente Vorzeichnung anfertigen. Das hilft ungemein beim späteren Auftragen der Farbe.
- Kreide, Kreppband oder Gummibänder eignen sich super für kreative Hilfslinien. Damit lassen sich sowohl Schrift als auch Bildchen gerade auf dem Stein positionieren.
Gerade bei komplexeren Motiven, bei denen auch schnell Fehler passieren können, arbeite ich gern mit einer Vorzeichnung. So zum Beispiel beim Entwurf eines Banners.
Wie du solche Banner und Flaggen präzise entwirfst und gestaltest zeige ich dir in meinem Banner Zeichenkurs.
Nachfolgend siehst du das fertige Banner, nachdem ich noch einige Details hinzugefügt habe. Fehlt nur noch ein Schriftzug. Wenn du eine Idee für ein passendes Wort hast, schreib es in die Kommentare!
Es muss allerdings nicht immer alles durchgeplant werden. Ich lege mindestens genau so gern einfach los und arbeite direkt mit meinen Farben auf dem Stein. Womit wir auch bei dem wichtigsten Thema angekommen sind: Die richtigen Stifte.
Die besten Farben zum Steine bemalen
In den letzten fünf Jahren habe ich unzählige Steine bemalt und beschriftet. Die besten Ergebnisse habe ich dabei stets mit hochwertigen Acryl Markern erzielt.
Die Farbe ist hochdeckend, trocknet relativ schnell und ist ohne Nacharbeit bereits sehr lange haltbar. Meine ersten Steine haben viele Jahre Wind- und Wetter getrotzt. Vielleicht liegt das auch an der guten Vorbereitung? 😉
Meine absoluten Favoriten sind die Acryl Marker von POSCA. Es gibt diese Stifte in allen erdenklichen Farben und Größen. Am flexibelsten bist du mit den Größen PC-1MR, PC-3M und PC-5M mit Rundspitze.
Möchtest du statt mit einer Rundspitze lieber mit einer Pinselspitze arbeiten sind die brandneuen Pigment Decobrush Stifte von Karin ideal. Damit lassen sich zum Beispiel echte Brushletterings auf Steinen anfertigen. Sie basieren ebenfalls auf Acrylfarbe und decken fantastisch.
Im Gegensatz zu den POSCA Markern sind die Brushpens jedoch nur für glatte Steine geeignet. Je rauer die Oberfläche, desto eher machst du die Pinselspitze kaputt.
Meine Empfehlungen beruhen stets auf meiner Erfahrung. Besonders die Marker von POSCA nutze ich seit Jahren super gern. Natürlich gibt es auch günstigere Alternativen*. Teste dich hier bei Bedarf gern durch.
Noch bessere Haltbarkeit
Hast du deine Steine erstmal in mühevoller Kleinarbeit verziert, soll das Ergebnis natürlich möglichst lang halten. Dazu kannst du deine Steine am Ende noch einmal vorsichtig mit Klarlack versiegeln.
Der Klarlack schützt die Oberfläche zusätzlich und macht deine Steine wetterfest. Ich persönlich bin für die nachträgliche Versiegelung meist zu faul. Dank der anfänglichen Säuberung halten meine Steine allerdings auch so ziemlich lange. Auf Balkon und Garten habe ich einige Steine bereits seit Jahren unversiegelt liegen – und es sind nur wenige Abnutzungen zu sehen.
Motive zum Nachmachen
Die Möglichkeiten Steine anzumalen sind endlos. Doch konkrete Motive helfen mir persönlich immer sehr als Inspiration. Daher habe ich nachfolgend mehrere Schritt für Schritt Anleitungen für spannende Verzierungen.
Wenn dich die Anleitungen inspirieren können freue ich mich auf jeden Fall über eine Rückmeldung in den Kommentaren! Gern ergänze ich auch weitere Motive, sollten dir irgendwo noch Ideen fehlen.
Achtung: Solltest du deine Steine auf einem Tisch bemalen, leg unbedingt etwas unter die Steine! Die Kombination aus hohem Gewicht, scharfen Kanten und Sand erzeugt ganz wunderbare Dellen und Kratzer …
Tiere und Natur
Motive aus der Natur eignen sich oftmals perfekt für Steine. Versuch es doch mal mit Tieren, Blättern oder Blüten. Von einfach bis komplex ist hier alles denkbar. Der Stein ist deine (kleine) Leinwand!
Pinguin
Herbstliches Blatt
Die bunten Blätter des Herbstes sind leider immer nur von kurzer Dauer. Grund genug, einen Stein entsprechend zu bemalen. Wie man Blätter malt, zeige ich übrigens in einem anderen Blogartikel.
Kürbis
Nicht nur zu Halloween ein besonderes Gemüse: Der Kürbis! Die Form lässt sich prima abbilden und der selbst bemalte Stein hält mit Sicherheit länger als jeder ausgehöhlte Kürbis.
Muster und Mandalas
Muster und Mandalas sind ideal, um sie auf Steine zu malen. Das aufbringen der Farbe macht dabei nicht nur viel Spaß, sondern ist richtig meditativ (wie beim Zentangeln).
Essen, Trinken und Haushalt
Abseits der klassischen Motive gibt es so viel zu malen! In Küche und Haushalt gibt es unzählige Dinge, die sich als Vorlage für eine Steinmalerei eignen.
Pizzastein
Jetzt mal etwas ganz untypisches! Dieser Stein hat mich dazu inspiriert, aus ihm einen Pizzastein zu machen.
Spiegelei
Und wenn wir schon bei komisch bemalten Steinen sind… dieser Stein sah für mich aus, wie ein Spiegelei.
Avocado
Was niemals fehlen darf: Avocados! Auch hier passt die Grundform des Steins recht gut und ich konnte daraus eine ganz kleine Avocado kreieren. Wo sind die Avocado-Liebhaber?
Buchstaben und Schrift
Als Handlettering Künstler ist Schrift ein sehr wichtige Teil für mich. Und so bringe ich auch sehr gerne Buchstaben, Wörter oder ganze Sprüche auf meinen Steinen unter. In Kombination mit anderen Motiven entstehen so kleine Kunstwerke mit lesbaren Botschaften.
Das Schreiben auf Steinen erfordert übrigens einiges an Übung und manchmal auch etwas Glück!
Besonders wenn die Oberfläche sehr uneben ist rutscht die Stiftspitze gern mal ab – und der Buchstabe ist hin. Es ist aber eine ebenso spannende Herausforderung und bietet die Möglichkeit eigene Botschaften oder Grüße auf dem Stein zu platzieren.
Besonders die kleinen Künstlerinnen und Künstler können über diese kreative Herangehensweise aber auch super motiviert werden sich mit Schrift auseinanderzusetzen.
Clevere Tipps für noch mehr Spaß
Abschließend habe ich noch ein paar Tipps für dich, wie das Steine bemalen noch mehr Spaß macht. Und was du mit deinen Unikaten alles anstellen kannst.
Lass die Formen sprechen
Suche nicht nach dem perfekten Stein für dein Motiv, sondern male das perfekte Motiv für deinen Stein! Soll heißen: Lass dich von der Form des Steins inspirieren.
Sieht er vielleicht aus wie eine Wolke oder ein Pinguin? Oder ist er kantig wie ein Diamant? Oder doch eher dick und rund wie ein süße Hummel!? Vielleicht auch das gezeigte Stück Pizza?
Auch unförmige Steine lassen sich so in süße Kunstwerke verwandeln. Vor allem, wenn die Motive sehr aussagekräftig sind. Oder gibt es noch irgendwelche Zweifel daran, welches Tierchen der folgende Stein darstellen soll!?
Du kannst die Form auch nur in Teilen aufnehmen. So habe ich es beispielsweise bei dem folgenden Motiv gemacht:
Der Wal folgt der Grundform des Steins aber füllt ihn nicht komplett aus – sonst würde er vermutlich nicht mehr als Wal erkennbar sein.
Fehler korrigieren
Wenn du dich vermalst, hast du mehrere Möglichkeiten mit dem „Fehler“ umzugehen:
- Kurz nach dem Auftragen lässt sich die Farbe meist noch mit Spülmittel oder Glasreiniger entfernen. Es sei denn die Farbe ist bereits in die Poren des Steins eingedrungen.
- Durch die starke Deckkraft von Acryl kannst du wunderbar in mehreren Schichten malen. Fehler lassen sich damit einfach übermalen.
- Bist du komplett unzufrieden mit dem Ergebnis? Dann lackiere den Stein komplett in einer Farbe. Anschließend fängst du von Neuem an.
Mehrteilige Motive
Wie wäre es, wenn du deine Motive auf mehrere Steine verteilst? So ergibt sich das fertige Bild erst durch das Zusammenlegen mehrerer Steine.
Steine als einzigartige Geschenke
Selbst bemalte Steine sind ein perfektes Geschenk. Sei es als Protagonist oder als Ersatz für eine Karte. Ein schickes Unikat ist doch deutlich wertvoller als jeder plumpe Gutschein. 🙂
Steine aussetzen
Wer Steine sammelt, darf sie auch wieder aussetzen. Deine Motive und Botschaften zaubern jedem Finder mit Sicherheit ein Lächeln auf das Gesicht.
Also setze deine Steine gern auch mal wieder im Wald oder am Strand aus. Je mehr Menschen dabei mitmachen, desto spannender wird das.
Hast du vielleicht schonmal einen bemalten Stein gefunden? Schreibs in die Kommentare!
Ein freundliches Moin in die Runde … Kann man auch mit transparenter Acrylfarbe den Stein grundieren? So, wie oben beschrieben, dürfte ja dann die Textur des Steines zu sehen sein.
LG Steffi
Hi Steffi, das sollte klappen, ja. Achte darauf, dass der Stein richtig sauber und fettfrei ist. 🙂
Wenn ich die Steine bemale und wieder in die Natur zurück lege, sollte die Farbe der Umwelt keinen Schaden zufügen. Gibt es Farben, die bedenkenlos sind?
Vielen Dank für die tollen Anregungen und dass du deine jahrelangen Erfahrungen mit uns teilst! 🙂
(Ich habe Lust bekommen sofort Steine sammeln zu gehen. )
Gibt es eine Möglichkeit des ökologischen Farbauftrags, gerade wenn man „Guerilla-Gardening“ damit vorhat. ;D
Viel Spaß bei deiner weiteren Arbeit
Danke für dein Feedback! Genau das soll der Artikel erreichen. 😉
Was meinst du genau mit ökologischem Farbauftrag?
Es ist so einfach erklärt. Da bekomme ich wieder Lust es mit den Steine malen zu probieren. Einfach so und los. Danke für’s animieren
Gerne. Genau das will ich erreichen. 🙂