Schmetterlinge gibt es mit ganz unterschiedlichen Flügeln und vor allem in unzähligen Farben. Ein ideales Motiv, das sich wunderbar malen lässt.

Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie du einen Schmetterling malst. Wir starten mit einer einfachen Variante (auch für Kinder geeignet) und widmen uns anschließend einer realistischeren Herangehensweise.

Einfacher Schmetterling zum Ausmalen

Starten wir mit einer einfachen Variante, die sich vor allem zum nachträglichen Ausmalen eignet. Die Zeichnung dieses Schmetterlings eignet sich aber auch super als kleine Aufwärmübung.

Einfacher Schmetterling Schritt für Schritt
  • Los geht es mit einem langgezogenen Oval und einem Kreis obendrauf. Diese Formen stehen natürlich für den Körper und den Kopf des Schmetterlings.
  • Im zweiten Schritt ergänzt du oben links und rechts zwei weitere Ovale. Versuche dabei möglichst symmetrisch zu zeichnen.
  • Die unteren Flügel entstehen durch zwei große „U“ (wie der Buchstabe). Die Endpunkte der Linien befinden sich jeweils am Flügel und im unteren Teil des Körpers.
  • Am Ende folgen noch die Fühler und das Muster auf den Flügeln. Ich habe mein Muster an das des Tagpfauenauges angelehnt. Den Körper habe ich noch unterteilt, um den Brustbereich etwas zu zeigen.

Diese Skizze kannst du jetzt nach Lust und Laune ausmalen. Egal ob mit Aquarellfarben, Filz- oder Buntstiften.

Schmetterling mit Buntstiften ausgemalt

Und so einfach kannst du einen Schmetterling malen! Bereit für eine etwas realistischere Aquarell Variante?

Realistischer Aquarell Schmetterling

Auch bei dieser Variante starten wir mit einer kleinen Vorzeichnung. Diese ist vor allem wichtig, um die Proportionen des Schmetterlings gelungen darzustellen.

Diesmal orientiere ich mich bei dem Motiv an einem Monarchfalter. Auffällig ist hier das schöne Orange, welches aber erst beim Ausmalen relevant wird. Vorab habe ich mir die Struktur der Flügel ganz genau angesehen.

  • Als Orientierung zeichnest du dir ein einfaches Kreuz. Die Querlinie sollte dabei etwas breiter sein, als die vertikale Linie hoch ist.
  • Auf Basis des Kreuzes zeichnest du ein Trapez, welches oben die breite Seite hat. Die äußeren Linien sind um etwa 10-20° geneigt und bestimmen die Flügelform.
  • In der Mitte platzierst du den Körper des Schmetterlings, bestehend aus Kopf, Brust und Hinterleib. Ich starte immer mit der Brust und füge dann Kopf und Hinterleib an. Die Brust steht in etwa im Zentrum des Kreuzes und der Hinterleib ragt nicht bis zum unteren Ende herunter.
  • Die entstandenen Flächen aus Kreuz und Trapez helfen dir dabei, die Flügel gleichmäßig zu zeichnen. Die oberen sind etwas Spitzer und überlappen die unteren Flügel, welche etwas runder geformt sind.

Mit dieser Technik kannst du auch alle anderen Schmetterlingsarten wunderbar malen. Dazu veränderst du das Kreuz und das Trapez entsprechend der Anatomie des Schmetterlings.

Die Struktur der Flügel

Möchtest du einen realistischen Schmetterling malen, wirst du nicht drumherum kommen, die Struktur der Flügel vorzuzeichnen. Die feinen Adern machen sehr deutlich, um welche Art von Schmetterling es sich handelt.

Schmetterlingsflügel zeichnen
  • Im Vorderflügel haben wir zuerst zwei große Zellen. Von dieser Zelle aus gehen weitere Adern ab – bis zum Rand. Tatsächlich gibt es für die einzelnen Zellen und Adern sogar eigene Bezeichnungen, die ich dir jetzt aber ersparen möchte (es könnte auch sein, dass ich es einfach nicht weiß).
  • Im Hinterflügel gibt es ähnliche Muster. Ich zeichne hier meist die innere Zelle vor und verbinde dann die umliegenden Adern mit dieser Zelle. Achte darauf, dass die Zelle etwas eckig bleibt.

Orientiere dich bei dem Muster einfach an meiner Variante. Sie ist anatomisch nicht 100% korrekt – aber genau genug, damit es keiner merkt. 😉

Am Ende habe ich noch den Rand der Flügel (die sogenannte Submarginalregion – um doch nochmal mit einem Fachbegriff zu glänzen) eingezeichnet. Dort, wo der Rand auf die Adern trifft, ziehe ich die Linien immer etwas nach innen, sodass das Muster organisch wirkt.

Wie immer bei Vorzeichnungen für Aquarelle radiere ich die Skizze soweit weg, dass ich sie nur noch leicht erkenne oder übertrage sie nochmal in feiner Variante.

Für die Fotos in der Anleitung mache ich meine Skizzen generell deutlich kräftiger als sonst, damit du die Linien möglichst gut erkennen kannst.

Zeit für etwas Farbe

Was die Farben angeht werden wir in diesem Fall sehr simpel vorgehen. Das typische Orange des Monarchenfalters geben wir genau so wieder und nutzen für den Rand nur noch einen Blauton und etwas Schwarz.

Farbe auf die Flügel bringen

Das Prinzip ist hier für jeden Flügel gleich: Ich trage in der Mitte etwas Orange (Chromorange) auf und wasche danach meinen Pinsel grob aus. Mit etwas Wasser ziehe ich anschließend die Farbe in den ganzen Flügel, sodass ein kleiner Verlauf entsteht.

Bei den Bezeichnungen der Aquarellfarben beziehe ich mich übrigens auf die Horadam Linie von Schmicke.

Bevor du weiter machst, solltest du diesen Farbauftrag richtig trocknen lassen!

Körper ausmalen

Für den Körper mische ich das Orange mit Ultramarin und dunkle es zwischendurch noch etwas mit Elfenbeinschwarz ab. Der Farbton ist damit nicht tiefschwarz sondern etwas wärmer.

Rand der Flügel ausmalen

Anschließend folgt der Rand der Flügel mit der gleichen Farbe. An dieser Stelle habe ich immernoch mit einem großen Pinsel (Größe 8) gearbeitet, um mich nicht in Details zu verlieren.

Für die jetzt folgenden Adern innerhalb der Flügel und die Details wechsle ich auf einen Schlepper mit der Größe 4.

Adern malen
  • Als erste male ich die feinen Fühler des Schmetterlings. Teste den Farbauftrag deines Pinsel vorher auf einem anderen Papier, um sicher zu gehen, dass du nicht zu viel Farbe aufträgst.
  • Die nächsten Schritte widme ich den einzelnen Adern. Dabei drehe ich mein Papier immer passend, um maximale Sicherheit in der Pinselspitze zu haben.

Wichtige Details

Da wir unseren Schmetterling sehr isoliert und ohne Umgebung malen, bringe ich mit einige Farbspritzern noch etwas Dynamik und ein paar interessante Details ins Bild.

Wenn dein Motiv komplett getrocknet ist, kümmern wir uns noch um ein letztes Detail. Auf dem Rand der Flügel und auf Teilen des Körpers befinden sich noch weiße Flecken. Diese wollte ich beim Malen nicht direkt aussparen (das wäre sehr mühsam).

Somit bleibt uns nur die Möglichkeit, diese Flecken mit Deckweiß (oder Acryl) nachträglich aufzutragen. Nichts für absolute Aquarell Puristen (Verzeihung!) aber in diesem Fall absolut legitim, finde ich. So ist das nunmal mit der Farbe Weiß in Aquarellen.

Weiße Flecken malen

Fertig ist dein Aquarell Schmetterling! Auf Basis dieser Variante lassen sich auch andere Arten darstellen und die Flügel kannst du perfekt mit verschiedenen Verläufen füllen.

Fertig gemalter Schmetterling

4 Gedanken zu „Aquarell Schmetterling malen (einfach oder realistisch)“

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