Na, Lust auf Handlettering? Auf dieser Seite erfährst du, was genau das ist, wie es funktioniert (Schritt für Schritt) und welche großartigen Kunstwerke dabei entstehen!

Sei gewarnt – fängst du einmal mit dem Handlettering an, hast du ganz schnell eine Wohnung voller beschrifteter Dinge …

Handlettering – Buchstaben schreiben war gestern

Wenn wir etwas schreiben, liegt der Fokus typischerweise auf dem Wort. Wir kümmern uns nicht darum, wie die einzelnen Buchstaben entstehen und ob sie miteinander harmonieren.

Vielleicht achten wir gerade noch darauf, dass unsere Wörter lesbar bleiben. Dabei hat jeder Mensch eine andere Handschrift und bei einigen sieht selbst die schnelle Notiz schön geschrieben aus.

Bei anderen hingegen ist selbst die „Schönschrift“ unleserlich … na, hast du jemanden im Kopf? 😀

Beim Handlettering legen wir den Fokus nicht mehr auf das komplette Wort, sondern widmen jedem Buchstaben unseren volle Aufmerksamkeit.

Wir fangen an, jeden Buchstaben zu zeichnen und die Harmonie zwischen den einzelnen Strichen zu entdecken.

Das macht nicht nur Riesenspaß, sondern ist gleichzeitig geradezu meditativ. Ich habe mich schon oft dabei erwischt, wie ich völlig versunken im Handlettering war und an nichts anderes gedacht habe.

Mit deiner normalen Handschrift hat das nicht viel zu tun. Jeder kann das Handlettering lernen!

Andersherum kann es aber Wirkung zeigen: Durch den neuen Umgang mit Schrift und die Stärkung deiner Hand kann sich auch deine normale Handschrift verbessern.

Handlettering Beispiele

Bevor wir richtig in das Handlettering einsteigen, möchte ich dir noch ein paar Beispiel-Bilder von mir zeigen. Ich hoffe, die geniale Vielfalt des Handletterings wird damit deutlich! Und du bekommst vielleicht selbst Lust, sofort loszulegen…

Kurze Begriffsdefinition

Sorry, aber ein minimaler Theorie-Anteil ist noch notwendig. Ich möchte dir kurz die typischen Begriffe erläutern, die ich nachfolgend unweigerlich einsetzen muss. Keine Sorge, ich halte mich kurz.

Handlettering Begriffe
  1. Handlettering ist der Überbegriff für den Bereich der gezeichneten und gemalten Buchstaben. Das Werkzeug ist dabei nicht relevant (Bleistift, Fineliner, Filzstift, …).
  2. Setzt du für das Handlettering einen Pinsel (Brush) oder Pinselstift (Brushpen) ein, sprechen wir vom Brushlettering. Dabei entstehen die charakteristischen Strichstärkenkontraste. Später mehr dazu. Auch beim Brushlettering liegt der Fokus auf jedem einzelnen Strich, die Bewegung ist aber dennoch relativ fließend. Das Brushlettering ist damit nah mit der Kalligrafie verwandt.
  3. Möchtest du den Stil eines Pinselstrichs imitieren, bedienst du dich an der Faux Calligraphy. Dabei wird der kräftige Abstrich (Downstroke) durch einen zweiten Strich mit deinem Stift erzeugt. Es wirkt dann so, als hättest du den Strich mit einem Pinsel gezogen.
  4. Die richtige Kalligrafie ist die Königsdisziplin des Schönschreibens. Es zählt die perfekte Ästhetik und eine fließende Schreibbewegung. Hier wird häufig ein Federhalter zum Schreiben eingesetzt.

Du musst dir die einzelnen Begriffe nicht auf Anhieb komplett vorstellen können. Nach den ersten Übungen wird dir klar, wie genau der jeweilige Begriff in der Praxis aussieht.

Was du für das Handlettering brauchst

Na, hast du nun auch Lust auf zauberhafte Buchstaben und hübsche Schriftzüge bekommen?

Dann zeige ich dir jetzt in meiner Anleitung, wie du einfach mit dem Handlettering startest und was du dazu überhaupt brauchst. Wenn dich das Handlettering-Fieber packt, wirst du bald alles in deiner Umgebung beschriften wollen.

Das richtige Papier

Ich fange bewusst mit dem Papier und nicht mit den Stiften an. Denn die Wahl des richtigen Papiers wird immer unterschätzt, vor allem von Einsteigern.

Für einfaches Handlettering mit Stiften ohne Pinselspitzen kannst du praktisch jedes Papier verwenden. Die Stiftspitzen von Bleistift, Filzstift oder Kugelschreiber sind robust und auch gröberes Papier ist in der Regel unproblematisch.

Doch Achtung beim Brushlettering!

Für die Pinselstifte brauchst du unbedingt glattes (gestrichenes) Papier.

Der Grund ist simpel: Normales Papier wirkt zwar glatt, unter dem Mikroskop erkennt man aber, dass die Oberfläche rau ist. Dadurch fransen Pinselspitzen sehr schnell aus und deine Brushpens werden nach kurzer Zeit unbrauchbar, da du keine sauberen Linien mehr ziehen kannst.

Gestrichenes Papier offenbart unter dem Mikroskop sein Geheimnis: Die Fasern liegen eng an und greifen ineinander. Die Oberfläche ist damit erheblich glatter und die Härchen der Pinsel(Spitzen) verfangen sich nicht mehr in den Fasern. Außerdem gleitet der Stift viel besser über das Papier.

Glattes Papier

Ich setze seit Jahren auf zwei Papiersorten. Dieses Papier ist perfekt für das Handlettering geeignet:

Natürlich gibt es auch andere Papiere, die sich eignen. Im Zweifel musst du es selbst ausprobieren und erfühlen, wie glatt das Papier wirklich ist.

Für die Gestaltung von Karten kannst du Papier mit einer Grammatur ab ca. 300g ebenfalls super nutzen.

Die richtigen Stifte

Grundsätzlich eignet sich jeder Stift für das Handlettering. Genau genommen, kannst du auch mit einem Stock im Sand lettern. Bei normalen Stiften hast du allerdings immer eine gleichbleibende Strichstärke, wenn du die Linien der Buchstaben ziehst.

Das heißt, du kannst zwar unterschiedliche Schriftarten malen und deine Handletterings toll dekorieren, kannst aber kein echtes Brushlettering betreiben.

Dazu brauchst du einen sogenannten Brushpen (oder eben einen Pinsel). Mit einem Brushpen kannst du dann beim ziehen der Linien mit der Strichstärke variieren und somit den tollen Kalligrafie-Effekt erzeugen.

Der Effekt nennt sich auch Strichstärkenkontrast.

Ein Brushpen bringt die größten Vorteile von Stift und Pinsel zusammen:

  • Du hast eine Pinselspitze für die unterschiedlichen Strichstärken
  • Durch den Farbtank hast du einen gleichmäßigen, kontinuierlichen Farbauftrag
  • Beides vereint in einem kompakten Stift, der sich gut anfassen lässt

Möchtest du also lediglich ein wenig mit Buchstaben herumspielen und einige Objekte verzieren, nimmst du einen Stift deiner Wahl.

Möchtest du hingegen charmante Schriftzüge mit Strichstärke-Unterschieden erzeugen, solltest du dir einen (oder mehrere) Brushpens zulegen. Welche Brushpens ich dir dazu ans Herz lege, erfährst du in den beiden nachfolgenden Abschnitten.

Brushpens im Regal

Brushpens für Anfänger

Es gibt Brushpens, die für Anfänger besonders gut geeignet sind. Die Kriterien dafür sind wie folgt:

  • Relativ robuste Pinselspitzen, die auch mal einen „Fehler“ verzeihen
  • Ein gutes Preis/Leistungsverhältnis
  • Eine flexible, aber nicht zu weiche Pinselspitze

In den letzten Jahren haben sich dazu drei Favoriten herauskristallisiert.

  1. Meine erste Empfehlung sind die Brushpens von Edding. Das Einsteiger-Set ist günstig zu haben und bietet neben einem typischen Schwarz noch eine gute Auswahl weiterer Farben. Damit ist es das ideale Set, um in das Handlettering bzw. Brushlettering hereinzuschnuppern.
  2. Meine zweite Empfehlung für Anfänger ist der Pen 68 Brush von Stabilo. Diese Brushpens kamen recht spät auf den Markt, sind aber ebenfalls sehr gut beherrschbar und passen farblich exakt zu den anderen Pen 68 Filzstiften. Außerdem beinhaltet das mittlere Set bereits einen grauen Brushpen – für das Setzen von Schatten ein unerlässliches Werkzeug.
  3. Die beiden zuvor genannten Brushpens erzeugen relativ große Buchstaben. Möchtest du feine Linien ziehen und längere Texte kalligrafisch gestalten, empfehle ich dir einen kleinen Brushpen. Mein Favorit ist der Tombow Fudenosuke mit weicher Spitze. Dieser Stift ist übrigens schuld daran, dass ich dem Handlettering verfallen bin!

Brushpens für Fortgeschrittene

Wenn bereits einige Zeit mit dem Handlettering zu tun hast und deine Fähigkeiten sich weiterentwickeln, kommt häufig der Wunsch nach weiteren Stiften auf.

Ich würde dir diese Stifte erst empfehlen, wenn du eine gewisse Sicherheit in den Aufstrichen erlangt hast.

Durch die empfindlichen und weichen Pinselspitzen reagieren die Stifte empfindlicher auf Zittern und falsche Malrichtungen.

  1. Einer der beliebtesten Stifte für fortgeschrittene Handletterer ist der Tombodow Abt Dual Brush Pen. Er hat eine etwas längere, weiche Pinselspitze als die eddings. Auf der Rückseite hat er außerdem einen Fineliner in gleicher Farbe. Das ist für Details und Kontraste äußerst praktisch. Außerdem gibt es den Dual Brush Pen in ca. 96 großartigen Farben.
  2. Noch etwas weicher ist die Spitze der Ecoline Brushpens. Dafür belohnt dich der Stift mit maximalen Strichstärkenkontrasten und einem schönen Farbauftrag, der fast von selbst Verläufe erzeugt.
  3. Die Karin Brushmarker Pro sind einfacher zu beherrschen, geben allerdings extrem viel Farbe ab. Damit eignen sie sich auch perfekt zum Aquarellieren. Das Handlettering macht mit den Karin Markern auf jeden Fall riesen Spaß!

Für einen schnellen Überblick dieser und weiterer Brushpens empfehle ich dir meinen Brushpen Vergleich im Video:

Großer BRUSHPEN Vergleich ✍️ | 15 Brushpens in 8 Minuten | Finde DEINEN idealen Brushpen!

Handlettering Anleitung

Jetzt wo du weißt, welche Stifte und welches Papier du brauchst, können wir richtig loslegen! Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie du ein Handlettering erstellst und worauf es dabei ankommt.

Brushlettering

Bei dem Brushlettering setzen wir die Brushpens ein. Nun geht es darum, unterschiedlich starke Linien zu ziehen, während du einen Buchstaben malst. Dies erfordert einiges an Übung.

Um das Prinzip zu lernen und zu verstehen, versuchen wir uns vorerst nur an ein paar Strichen. So wird deutlich, wie es funktioniert und deine Hand kann anfangen, sich an die verschiedenen Strichstärken zu gewöhnen.

Übrigens: Auch in deiner Hand befinden sich Muskeln, die beim Schreiben aktiv werden. Das Handlettering spricht dabei andere Muskeln an, als das typische Schreiben. Das heißt allerdings auch, dass sich diese Muskeln erst ausbilden müssen. Erst dann werden deine Striche sicherer.

Übst du regelmäßig, wirst du mit jedem Tag besser!

Wir starten also mit der ersten Übung. Nimmt deinen Brushpen in die Hand, wie einen normalen Stift. Nun neigst du ihn etwas nach rechts (ca. auf 2 Uhr). In dieser Haltung kannst du feine Linien, aber auch kräftige Abstriche erzeugen, da die Pinselspitze mit einer möglichst großen Fläche aufliegen kann.

Handlettering Stifthaltung

Um zu testen, ob der Stift richtig sitzt, kannst du einen kleinen „Tropfen-Test“ machen. Tippst du mit der Pinselspitze auf dein Papier, muss eine Art Tropfenform entstehen.

Entsteht lediglich ein Punkt, dann hältst du den Stift vermutlich zu steil und deine Pinselspitze franst leichter aus. Außerdem wird es schwieriger, einen tollen Strichstärke-Kontrast zu erzeugen.

Tropfentest

War der Tropfen-Test erfolgreich, kannst du anfangen, erste Linien zu ziehen. Starte mit ein paar Abstrichen (Downstrokes). Dabei drückst du stärker mit dem Brushpen auf. Anschließend versuchst du dich an den feinen Aufstrichen (Upstrokes). Dabei setzt du die Spitze nur leicht auf. Die Aufstriche sind meist schon schwieriger!

Erste Striche malen

Und, wie klappts? Lass dich nicht verunsichern, wenn die Aufstriche zittrig aussehen. Das ist anfangs völlig normal. Wiederhole diese Übung immer wieder, um dein Handgelenk zu stärken und deine Hand-Augen-Koordination zu trainieren.

Im nächsten Schritt kombinieren wir die beiden Strich-Stärken in einem Zug. Wir schreiben kleine Bögen (fast wie ein „U“), die in beide Richtungen offen sein können. Wir starten also mit einem kräftigen Abstrich und ändern dann beim Übergang in den Aufstrich den Druck.

Andersherum geht das ebenso: Wir starten mit einem feinen Aufstrich und erhöhen den Druck beim Übergang in den Abstrich (auf dem Kopf stehendes „U“).

Ab- und Aufstriche kombinieren

Du hast damit schon fast deinen ersten Buchstaben geschrieben. Doch bevor wir uns wirklich den Buchstaben widmen, zeige ich dir noch ein paar weitere Übungen, um die unterschiedlichen Strichstärken zu trainieren:

Verschiedene Strichstärke Übungen

Wenn das einigermaßen klappt, kannst du dich den ersten Buchstaben zuwenden. Dabei gibt es bestimmte Buchstaben, die sich besonders gut schreiben lassen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • m, n, o, e, i, u, l
Einfache Buchstaben

Denke beim Malen der Buchstaben stets in Strichen. Das „m“ besteht beispielsweise aus:

  • kurzer Aufstrich mit Übergang in einen kompletten
  • Abstrich
  • (Absetzen)
  • Aufstrich mit Übergang in den nächsten
  • Abstrich
  • (Absetzen)
  • Aufstrich mit Übergang in den nächsten
  • Abstrich
Einzelstriche m

Du kannst alle Buchstaben des Alphabets in diese Teil-Striche zerlegen. Behalte dabei immer die Grundregel im Hinterkopf: Abstriche sind dick, Aufstriche sind dünn.

Wenn du die Buchstaben beherrschst, können wir wieder einen Schritt weiter gehen. Als nächstes geht es darum, komplette Wörter zu schreiben.

Im Prinzip gibt es dabei nur eine Neuerung: Die Übergänge zwischen den einzelnen Buchstaben. Auch hier gibt es wieder einige Übungswörter, die sich am Anfang besonders gut schreiben lassen. Das sind:

  • minimum
  • ananas
  • millenium
  • minimal

Beim Schreiben ganzer Wörter kommt es zukünftig natürlich noch auf weitere Faktoren an. Damit ein Schriftzug harmonisch wirkt, müssen mehrere Faktoren zutreffen:

  • Gleichmäßige Strichstärken
  • Gleiche Höhe der Klein- und Großbuchstaben
  • Eine erkennbare Grundlinie
  • Die gleiche Neigung aller Buchstaben
  • Gleichmäßige Abstände zwischen den Buchstaben
  • Gleichmäßige Rundungen und Übergänge

Wie du siehst, geht es vor allem um Gleichmäßigkeit. Je gleichmäßiger all diese Faktoren sind, desto harmonischer und professioneller wirkt die Schrift. Allerdings kannst du diese Regeln auch brechen, um bestimmte Effekte zu erzeugen.

Auf der Grundlinie tanzende Buchstaben können zum Beispiel besonders aufregend wirken.

Brichst du eine Regel, ist es umso wichtiger, dass die anderen Regeln eingehalten werden um weiterhin einen harmonischen Gesamteindruck zu erzeugen.

Möchtest du all dies auch nochmal in Bewegung sehen, schau dir mein Video dazu an:

Handlettering für Anfänger (Effektiv & schnell Handlettering lernen)

Faux Calligraphy

Möchtest du ohne Brushpen einen schönen Kalligrafie-Effekt erzeugen, kannst du dich an der sogenannten „Faux Calligraphy“ bedienen. Diese Technik ist sehr effektiv und extrem hilfreich, wenn du keinen Brushpen hast oder verwenden kannst (zum Beispiel beim Handlettering auf sehr rauen Untergründen).

Faux Kalligraphie ist also weder „falsch“, noch ist es nur für Anfänger geeignet.

Wenn du das Handlettering für dich entdeckst und in Zukunft öfter einsetzt, wirst du auch immer wieder die Faux Calligraphy einsetzen müssen.

Und so funktioniert’s: Bei der Faux Calligraphy imitieren wir, wie bereits erwähnt, die Strichstärken-Unterschiede von Brushpens. Das heißt, du schreibst ein gewünschtes Wort in einer beliebigen Schriftart:

Faux Calligraphy Schritt 1

Im zweiten Durchlauf ergänzt du an jedem Abstrich einen weiteren, parallel versetzten Strich. Dadurch bekommt der Abstrich eine echte „Dicke“ und der Kalligrafie-Effekt entsteht.

Faux Calligraphy Schritt 2

Im letzten Schritt kannst du die entstandenen Leerräume ausmalen. Bei dickeren Stiften reicht es meist, den Abstrich leicht versetzt nachzuziehen, sodass gar kein Zwischenraum entsteht.

Faux Calligraphy Schritt 3

Wie du vermutlich gesehen hast, besteht der Nachteil darin, dass du bei sich kreuzenden Linien teilweise keinen völlig leeren Zwischenraum hast. Dies kannst du verhindern, indem du im ersten Schritt bereits passende Lücken lässt. Meist ist dies aber recht schwer abzuschätzen und eher etwas für fortgeschrittene Handletterer.

Ich würde dir für den Anfang einfach empfehlen, den Schriftzug mit dem Bleistift vorzuzeichnen. Dann kannst du die störenden Linien einfach wieder wegradieren.

Typische Einsatzzwecke für die Faux Calligraphy sind zum Beispiel:

  • Schreiben auf sehr rauer Pappe
  • Beschriften von Steinen oder Holz
  • Arbeiten mit Kreide oder Kreidestiften

Abseits dieser kurzen Einleitung habe ich noch eine detailliertere Faux Calligraphy Anleitung für dich erstellt – dort erhältst du weitere Tricks für professionelle Faux Calligraphy Letterings.

Handlettering mit normalen Stiften

Nun kennst du das Brushlettering und die Faux Calligraphy. Doch es muss nicht immer der klassische Kalligrafie-Effekt sein, wenn es um das Handlettering geht. Auch mit gleichdicken Linien lassen sich natürlich tolle Schriftzüge zeichnen.

Dabei geht es im Prinzip nur darum, sich verschiedene Stile einzuprägen. Unterschiedlich hohe Schriften, große oder kleine Punzen, Serifen oder nicht sind nur ein paar Kriterien, die das Schriftbild prägen.

Nachfolgend findest du ein paar Schriftstile, die du einfach nachmachen kannst:

Schriftstile Handlettering
Verschiedene Schriftarten, auch ohne Brushpen möglich.

Vorlagen zum Üben

Damit du die Anleitung auf dieser Seite möglichst einfach umsetzen kannst, habe ich dir einige Vorlagen erstellt. Diese enthalten Strichstärke-Übungen, Schriftzug-Vorlagen zum direkten Nachzeichnen und Platz für deine eigenen Schriftzüge.

Du kannst die Kopiervorlagen einfach herunterladen und auf glattem Druckerpapier ausdrucken.

Vorlagen kreieren mit dem Handlettering Generator

Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht auch technisch an die Sache herangegangen wäre. War ja klar, oder?

Um mir selbst einen Eindruck von gewissen Schriftzügen zu verschaffen, habe ich ein online Tool entwickelt, in dem du Schriftarten testen und nach belieben kombinieren kannst. Außerdem erlaubte es mir (und dir), Vorlagen zum Nachzeichnen auszudrucken.

Screenshot des Handlettering Generators

Dieses Tool hat so gut funktioniert, dass ich es schließlich öffentlich gemacht und nach den positiven Rückmeldungen der Nutzer zu dem heutigen Handlettering Schrift Generator weiterentwickelt habe.

Wenn du zum Üben noch ein paar Sprüche suchst, sieh dir meine große Sammlung von Handlettering Sprüchen an. Dort findest du tolle Zitate und Sprüche zu den Themen Liebe, Freundschaft, Reisen und mehr.

Grundlinienraster erstellen mit dem Lineatur Generator

Beim Hand- und Brushlettering lernen brauchst du eine Sache immer wieder: Lineaturen, Grundlinien- oder Punktraster.

Egal ob zum Üben oder für ein professionelles Projekt. Die Lineaturen helfen bei der optimalen Ausarbeitung deiner Schrift!

Selbst in professionellen Grafikprogrammen sind solche Vorlagen allerdings mühsam zu erstellen. Spätestens wenn der Winkel verändert oder die Zeilenhöhe angepasst werden muss, bedeutet das sehr viel Aufwand.

Meine Lösung: Der Lineatur Generator.

Screenshot des Lineatur Generators

Mit dem Generator kannst du dir innerhalb von Sekunden ganz individuelle Lineaturen oder Punktraster erzeugen und diese zum Üben benutzen! Es sind verschiedene Proportionen wählbar, sodass du dir die perfekte Vorlage für deine Brushpens erstellen kannst.

Auch die Erzeugung von Rastern für gebrochene Schriften ist möglich. Hierbei lassen sich alle Parameter auf die Federbreite abstimmen.

Handlettering Bücher

Der Handlettering-Trend ist nicht mehr neu und dementsprechend gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Büchern zu dem Thema. In den letzten Jahren habe ich auch einige dieser Bücher gelesen (sowieso selbst eines geschrieben) und möchte dir hier meine Favoriten vorstellen.

Generell ist ein Buch zum Handlettering lernen nur dann geeignet, wenn du vollumfassend über das Thema Handlettering, Brushlettering und teilweise Typografie unterrichtet werden möchtest.

Willst du direkt durchstarten und selbst ausprobieren, reichen für den Start auch ein paar Videos und eine Anleitung wie diese hier. 😉

Empfehlenswerte Bücher

Folgende Bücher solltest du dir ansehen, wenn du dich dazu entscheidest, das Handlettering mit Hilfe der entsprechenden Literatur zu vertiefen:

  • Praxisbuch Brush Lettering: Handlettering mit dem Brushpen von Chris Campe
  • Handlettering Alphabete: Schritt für Schritt zur eigenen Schönschrift von Tanja Capell
  • Handlettering: Die Kunst der schönen Buchstaben von Annika Sauerborn

Und es gibt noch ein weiteres, ganz besonderes Buch… meins! 😉 Darin findest du 44 liebevoll gestaltete Handlettering Alphabete inklusive passender Beispiel Handletterings von mir. Es ist weniger eine Anleitung, als viel mehr eine Inspiration für die Gestaltung deiner zukünftigen Schriftzüge.

Schritt für Schritt im Online-Kurs

Da mir persönlich eine gute Kombination aus Büchern, Online-Anleitungen und Videos absolut gefehlt hat, habe ich selbst einen Online Kurs für das Handlettering erstellt. In den letzten vier Jahren ist der Kurs von mir immer weiter verfeinert und optimiert worden!

Darin begleite ich dich vom ersten Strich bis zum finalen Foto und darüber hinaus. Du lernst das Handlettering mit Hilfe unzähliger Vorlagen, an denen du besonders schnell Erfolge erzielst.

Handlettering Kurs Cover

Das Feedback der vielen Kurs-Teilnehmer ist durchweg positiv. Wenn du also ernsthaftes Interesse daran hast, das Handlettering schnell zu erlernen, wirf einen Blick auf den großen Handlettering Online Kurs.

Jetzt bist du dran

Nun bist du an der Reihe! Schnapp dir einen Stift und entdecke die Schrift völlig neu. Der Anfang ist holprig, aber dann wird es immer besser. Und irgendwann möchtest du nicht mehr aufhören …

Viel Spaß beim Lettern!

Weitere Handlettering Anleitungen

Fragen und Antworten

Was ist Handlettering?

Beim Handlettering liegt der Fokus darauf, jeden einzelnen Strich eines Buchstabens bewusst zu zeichnen. Das Ziel ist dabei meist, einem Text oder Schriftzug Ästhetik und Charakter zu verleihen. Nebenbei bietet das Handlettering viele weitere Vorteile.

Wie lerne ich das Handlettering?

Beim Handlettering ist häufiges Üben unerlässlich. Mit wenigen Materialien kannst du sofort loslegen und erste Erfahrungen sammeln. Die richtigen Anleitungen und Übungsblätter führen dabei relativ schnell zu tollen Ergebnissen.

Welche Stifte brauche ich für das Handlettering?

Prinzipiell kannst du mit jedem Stift Handletterings gestalten. Möchtest du die charakteristischen Strichstärkenkontraste erzeugen, benötigst du allerdings einen Brushpen oder einen Pinsel.

Was ist der Unterschied zwischen Hand- und Brushlettering?

Handlettering ist der Oberbegriff für handgemalte Buchstaben. Egal, mit welchen Stiften oder Materialien. Das Brushlettering hingegen basiert auf dem Einsatz von Pinseln oder Pinselstiften (Brushpens).

24 Gedanken zu „Handlettering: Große Anleitung zum sofort Mitmachen“

  1. Herzlichen Dank für die genialen Tipps und Tricks. Ich finde die Übungen echt klasse. Auch der Generator ist sehr hilfreich, den werde ich nun öfter mal ausprobieren.
    Liebe Grüße!
    Christina

    Antworten
  2. Lieber Timo , du bist einfach super.
    Ich hab sehr lange lettering gemacht, musste aus schulischen Gründen aber pausieren. Ich bin ich wieder voll im lettering – verfressnheits – Ding drin . Hab mir sofort die Tombow Stifte bestellt.

    Liebe Grüsse Malika

    Antworten
  3. Lieber Timo, herzlichen Dank für diese tolle und ausführliche Seite mit super Erklärungen, bin absoluter Neuling auf diesem Gebiet, habe gestern Abend mit deiner Hilfe die ersten Striche hin bekommen und bin schon jetzt total angefressen! Freue mich sehr auf deine weiteren Erklärungen, habe mich erst mal für den Minikurs bei dir angemeldet…

    Antworten
  4. Diese Anleitung ist sehr hilfreich für mein Projekt. Neben Aquarell Tattoo, welches ich erstellt habe, soll noch eine Schrift hin. Deine Tipps finde ich sehr hilfreich – Vielen Dank!

    Antworten
  5. Lieber Timo
    Vielen Dank für Deine Anleitungen, sie sind sehr gut und man lernt eine Menge dabei. Habe mir aus Ueberzeugung Deinen Kurs gekauft! Auch weil du darin versprochen hast, man könne immer wieder neu „einsteigen“ und du würdest den Kurs erweitern – finde ich echt toll von Dir!
    Leider musste ich eine ganze Weile pausieren und kann jetzt nicht mehr „einsteigen“ – könnest Du mir da behilflich sein? Wie geht das mit dem anmelden??? Ich weiss es einfach nicht mehr!!
    Danke Dir herzlich und wünsche Dir weiterhin alles Gute mit den Kursen, frohe Feiertage und grüsse Dich
    Dominica

    Antworten
    • Hallo Dominica, danke dir!
      Beide Versprechen haben natürlich Bestand und werden weiterhin erfüllt.
      Gerade in diesem Jahr gab es extrem viele, neue Inhalte und exklusive Tools für den Kurs. 🙂
      Ich sende dir gleich eine E-Mail mit deinen Zugangsdaten.
      Liebe Grüße!

      Antworten
  6. Danke für die tollen Tipp’s! Endlich mal jemand der Hand lettering wirklich Step by Step erklärt. Und das mit dem Generator ist echt mal genial!! Ganz genau was ich jetzt für meine Karten brauche.

    Antworten
  7. Die beste Anleitung, die ich bis jetzt gelesen habe. Danke! Das macht mir Mut, weiter zu üben und mich in Schönschrift zu versuchen.
    Allerdings ist das ordentliche Schreiben ohne Kuli wirklich, wirklich umständlich. Unglaublich, wie Kulis die Schrift verhunzen.
    Ich denke zudem, ich werde parallel dazu auch meine Kalligraphiekünste wieder aufleben lassen.
    Und nebenbei lerne ich gerade noch Sütterlin.

    Antworten
    • Hallo Anke, oh viielen Dank! Das freut mich sehr. Du hast total recht – der Kugelschreiber verführt zur „Sauklaue“. 🙂 Aber auch mit einem Kulli lässt es sich schön schreiben – wenn man es bewusst tut.
      Da hast du viel vor, ich wünsche dir ganz viel Freude dabei. Liebe Grüße!

      Antworten
  8. Lieber Timo,
    danke für diesen tollen Einstieg !
    Die Fragen sind beantwortet und meine Stifte bereits unterwegs. Kann es kaum abwarten loszulegen.
    Danke !
    Susanne

    Antworten
  9. Hallo,
    ich finde Deine Tipps wirklich gut sie sind sehr verständlich und Hilfreich.
    Hab mir noch zusätzlich einen anderen Kurs geholt, enthält 25 Lektionen und noch mehr Video Anleitungen um ein Handlettering Artist zu werden.

    Antworten

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